Die Erlöser - Kathedrale
Südlich der Pretschistinka Straße wurde 1838-1888 die Erlöser-Kathedrale als Gedächtniskirche für den russischen Sieg über Napoleon errichtet. Der gewaltige 103 m hohe Kuppelbau war einst die größte orthodoxe Kirche der Welt. Zehntausend Gläubige fanden im Innerraum Platz, für dessen Ausstattung fast eine halbe Tonne Gold sowie kostbarste Edelsteine genutzt wurden. 1931 ließ Stalin die Erlöser-Kathedrale sprengen, um Platz für den gigantischen Palast der Sowjets zu schaffen. Über das Fundament wuchs das neue Symbol kommunistischer Herrschaft jedoch nie hinaus. Chruschtschow ließ in den 50er Jahren schließlich Freiluftschwimmbad auf den Fundament errichten. Doch die Dämpfe des beheizten, bei den Moskauern überaus beliebten Bades schädigten die Kunstsammlungen des Puschkins-Museums, und da ohnehin kein Geld da war, um eine dringend anstehende Renovierung vorzunehmen, schloss man das Schwimmbad 1993. Zum 850. Geburtstag Moskaus 1997 hat sich der Kreis wieder geschlossen. An der Stelle des Schwimmbades thront nun wieder die Kathedrale. Die Baupläne knüpfen ungebrochen an die Zarenzeit an, in der Staat und Kirche ein symbiotisches Verhältnis pflegten. Nicht frei von Unbehagen steht man vor einem in mittelelterlicher Formensprache gehaltenen Bauwerk, das heute in jeder Hinsicht ein bloßes Zitat ist, des Mittelalters wie des 19. Jh.
2000 wurde die Kathedrale eingeweiht und seit dieser Zeit wurden alle Gottesdienste da vom Patriarchen selbst zelebriert.